Entwurf Josef Danhauser, Wien um 1805/15, Hartholzschäfte figural in Form von sitzenden Frauen, Widderköpfen und Pranken beschnitzt, gold und schwarz gefaßt, in typischer Manier massegeziert, im oberen Bereich siebenkerzig ausgeführter Metallaufsatz, vasenartige Kerzentüllen, Höhe je 204 cm , Fassung gering überarbeitet, Alters- und Gebrauchsspuren, kleine Holzund Masseteile fehlen. (MIN) Josef Danhauser (1780-1829)) gilt als wichtigster Vertreter des Wiener Klassizismus- und Biedermeiermobiliars. Als gelernter Bildhauer betätigt er sich zunächst als Ornamentschnitzer mit der von ihm selbst kreierten Paste, die sich zu seinem Markenzeichen entwickelt. Das ausschließliche Privileg zur Erzeugung dieser die Bronze imitierende Paste erhält er von der Hofkammer im Jahre 1812. Der von ihm 1807 gegründete Betrieb ist das erste große Wiener Inneneinrichtungshaus, das sich mit der Erzeugung vergoldeter, versilberter und bronzierter Bildhauerwaren befaßt. Bereits 1808 erhält Danhauser das "k. k. Landesfabriks-Privilegium" für seine Produktion, die nicht nur aus Dekorelementen zur Möbelverzierung besteht, sondern auch freistehende plastische Gebilde bis hin zu Beleuchtungskörpern beinhaltet. Es sind also nicht Möbel, die am Beginn der Danhauserschen Möbelfabrik stehen, sondern plastische Accessoires zur Innenraumgestaltung und kleinteilige Möbelverzierungen die ein jeder Tischler zum modischen Aufputz seiner Erzeugnisse benötigt. Erst mit der Verleihung der Landesfabriksbefugnis "auf die Verfertigung aller Gattungen Möbel" im Jahre 1814 kann das Unternehmen expandieren. Der Erfolg seiner Arbeit ist so groß, daß er bereits 1808 über 100 Angestellte, in der Wiener Filiale (Palais Karolyi) leitet und außerhalb Wiens weitere Filialen gründet.